Die Adresse ihrer Gastfamilie erhalten die zukünftigen Austauschschüler geraume Zeit vor ihrer Abreise, es sei denn, eine geeignete Familie kann nicht rechtzeitig gefunden werden. Mehr als die Hälfte der Veranstalter lässt die Teilnehmer erst dann abreisen, wenn eine Gastfamilie gefunden ist, wodurch sich der Abreisetermin in einigen Fällen verschieben kann. Bei einigen Anbietern fahren die Schüler auch dann, wenn noch keine Familie gefunden wurde. Hier muss auf Übergangsfamilien ausgewichen werden, was für alle Beteiligten eine schwierige Situation sein kann. Eltern und Schüler gehen von der falschen Vorstellung aus, dass die Vergabe von Programmplätzen von bereits zur Verfügung stehenden Gastfamilien abhängig ist. Tatsächlich ist es immer schwieriger, geeignete Familien in ausreichender Zahl zu finden. Gründe dafür sind die ständig steigende Zahl von Austauschschülern, die Unsicherheit einiger Familien, sich lange vor dem Austauschjahr für ein Gastkind zu entscheiden sowie der Wunsch, finanziell entschädigt zu werden. Da letzteres unvereinbar mit der Philosophie gemeinnütziger Austauschorganisationen ist, kommen viele Familien nicht in Frage. Eltern und Schüler haben meist eine genaue Vorstellung, wie die ideale Gastfamilie sein sollte: Vater, Mutter, zwei Kinder, eines davon im Alter des Gastkindes, ein Elternteil sollte zu Hause sein. In der Realität lassen sich diese Vorstellungen oft nicht verwirklichen. Interessierte Gastfamilien werden von den Mitarbeitern der Austauschorganisationen auf ihre Eignung genau geprüft. Kriterien für die Auswahl sind: – angemessene Motivation für die Aufnahme des Gastkindes – adäquate häusliche Umstände (Hygiene, Sicherheit, finanzielle Situation) – ausreichend Platz für das Gastkind – Anerkennung der Familie in der Wohngemeinde. Austauschschüler und ihre Eltern sollten sich schon vor der Abreise mit dem sozialen und materiellen Status der Gastfamilie sowie mit deren Religion und Rasse auseinander setzen, damit mögliche Schwierigkeiten gar nicht auftreten können.