Klasse 9

Vorbereitung und Programm

Frankreichaustausch in der Jahrgangsstufe 9

Der Fachunterricht sowie (freiwillige) Briefpartnerschaften mit französischen Jugendlichen (in der Regel die späteren KorrespondentInnen; Anmeldung im 2. Lernjahr möglich) bereiten den Austausch vor.

Die Möglichkeit, schon in der Sek I die erlernte Fremdsprache praktisch und v. a. vor Ort anzuwenden, bietet am AHG nur das Fach Französisch! Nebenbei: Durch das persönliche Engagement der begleitenden Lehrkräfte als „Fremdenführer“ in der Bretagne und in Paris, durch die Unterbringung in Gastfamilien und die Zuschüsse des Deutsch-Französischen Jugendwerks können Jugendliche der Stufe 9 mit Französisch als 2. Fremdsprache schon für ca. 150 € Frankreich unmittelbar erleben und kulturelle Einsichten gewinnen.

Die Frankreichfahrt soll in erster Linie Spaß machen und die Kenntnisse des Französischen und Frankreichs erweitern und vertiefen. Dafür wird sie im Unterricht vorbereitet, dafür wird auch während der Fahrt gearbeitet. Neben verschiedenen Erkundungsbögen und Arbeitsblättern (zu besichtigten Städten und Sehenswürdigkeiten), die während der Reise ausgegeben werden, gehört dazu auch eine Dokumentationsmappe, die jede/r Teilnehmer/in nach der Fahrt abzugeben hat. Ohne diese Mappen erfolgt keine Förderung durch das Deutsch-Französische Jugendwerk, das die Mappen jederzeit als Beleg einfordern kann. Sie sind Bestandteil jedes deutsch-französischen Austausches. Außerdem dienen sie nicht nur als schöne Erinnerung an ein Highlight der persönlichen Schullaufbahn, sondern zeigen auch den persönlichen Erkenntniszuwachs durch die Fahrt, die eine Schulveranstaltung der Sek I ist. Die begleitenden Lehrkräfte würdigen die Mappen in formaler, inhaltlicher und sprachlicher Hinsicht. Die Teilnahme bedeutet also auch Arbeit – nicht nur an der Mappe, sondern auch vor Ort, wo wir euch durch Führungen und verschiedene Arbeitsblätter französische Kultur und Lebensart näher bringen werden. Dabei wird die Arbeit an der Mappe zumeist nicht als Last empfunden. Sie dient der tätigen Erinnerung an ein ganz besonderes Highlight der Schullaufbahn!

Für viele SchülerInnen ist die Aufnahme eines französischen Gastes bei sich zu Hause sowie der Besuch in Frankreich im Rahmen des Austausches, der oft die erste Auslandsreise ohne die Eltern ist, eine echte Herausforderung und manchmal mit vielen Unsicherheiten und Fragen verbunden. Darüber sollten, ja müssen wir reden. Schauen Sie sich die Informationen in den Tabs rechts an und machen Sie sich neugierig.

Jeder, der Französisch lernt kann sich anmelden.

So ist es.

Zu beachten ist allerdings Folgendes: Erfreulicherweise haben in den letzten Jahren viele SchülerInnen Französisch als zweite Fremdsprache gewählt, was uns sehr freut, weil wir sehen, dass die SchülerInnen des AHG die Bedeutung des Französischen im heutigen Europa richtig einschätzen. Daraus ergibt sich, dass für den Austausch in der Stufe 9 weit mehr InteressentInnen als Plätze (maximal 45 = Kapazität unseres Reisebusses) vorhanden sind bzw. sein werden. Dies wird wohl auch in den nächsten Jahren der Fall sein, Anmelden kann (und sollte) sich aus den oben genannten Gründen aber jede/r, der/die Französisch ab Klasse 6 erlernt. Gehen mehr Anmeldungen ein als Plätze zur Verfügung stehen, so werden diejenigen SchülerInnen vermittelt, für die ein möglichst optimal passender Austauschpartner gefunden werden kann. Bestehen etwa seit Jahren lebendige Kontakte nach Bruz, etwa im Rahmen einer funktionierenden Briefpartnerschaft zum Zeitpunkt der Anmeldung, so kann die Teilnahme als sicher gelten (dazu mehr unten).

Zu beachten!

Wie bereits erwähnt, erhebt der Austausch den Anspruch, euch Frankreich, seine Kultur, Sitten und Gebräuche näher zu bringen. Er soll Spaß machen, ist aber gleichzeitig auch eine Bildungsreise, die von euch Aufmerksamkeit und Arbeitseinsatz verlangt – etwa dann, wenn ihr selbstständig anhand eines Erkundungsbogens eine gotische Kathedrale entdecken sollt. Nur so werdet ihr reicher an Wissen und Erfahrung wieder in Ahaus eintreffen. Wie auch in der Schule, so erwarten wir von euch auch auf der Fahrt, dass ihr eure Aufgaben sorgfältig und bereitwillig erledigt. Andernfalls habt ihr im Austausch nichts zu suchen!

Eines sollte man aber auch noch wissen: Anmelden sollte sich nur, wer bereit ist, sich auf die etwas andere französische Kultur, auf französische Sitten, Gebräuche und v. a. das Familienleben wirklich einzulassen. Wer jeden Abend und v. a. am Wochenende an nichts Anderes denken kann, als seine deutschen Mitschüler treffen zu wollen, braucht nicht ins Ausland zu fahren! Solches Verhalten würde die Gastfamilie nur enttäuschen und hätte mit den Zielen der Fahrt nichts zu tun.

Wir erwarten von euch, dass ihr nicht nur den Anweisungen der Gastfamilie Folge leistet, sondern auch, dass ihr euch aktiv darum bemüht, an deren Alltag teilzunehmen und jede Möglichkeit zur Kommunikation wahrzunehmen. Nur so macht eure Teilnahme Sinn!

Wie und wann?

Auf einem Formular, auf dem zunächst die Personalien, die Anschrift (inklusive E-Mail) und dann die Vorlieben, Neigungen und Hobbys (u. a. Lieblingslektüre, Sport, Haustiere) abgefragt werden. Des Weiteren kann und soll hier vermerkt werden, ob man sich einen Jungen oder ein Mädchen als Austauschpartner/in wünscht. Außerdem ist Raum für besondere Mitteilungen, die bei der Zuteilung des französischen Korrespondenten/der Korrespondentin beachtet werden sollen (z. B. Allergien, Abneigung gegen Hunde, etc.).

Die Anmeldung für den Austausch erfolgt derzeit im September bzw. Oktober für das laufende Schuljahr. So können die Formulare in den Herbstferien digital verarbeitet und nach Frankreich geschickt werden. In der Regel erfolgt dann im November/Dezember die erste Kontaktaufnahme per Brief oder Mail.

Briefpartnerschaft

Das Angebot erfolgt im Laufe des 2. Lernjahrs (Klasse 7). Das Anmeldeformular hat etwa die gleiche Gestalt wie das für die Anmeldung zur Teilnahme am Austausch. Anmelden kann sich jede/r. Um die Chance zu erhöhen, auch nach Frankreich fahren zu können, ist es aber zu empfehlen, sich auch um eine Briefpartnerschaft zu bewerben. Es kann aber nicht garantiert werden, dass sich für jede/m Interessierte/n auch ein französischer Jugendlicher findet!

Berührungsängste

Vorab: Solche oder ähnliche Bedenken sind ganz natürlich. Sie sind aber aus folgendem Grund nicht angebracht bzw. sollten sich bald legen:

Die ausgefüllten Anmeldeformulare werden im Umfeld der Herbstferien nach Frankreich geschickt. Die französischen SchülerInnen füllen ebenfalls ein Formular aus, in dem die gleichen Informationen abgefragt werden. Wichtig ist hier, dass ihr möglichst detaillierte Angaben macht! Denn nur so ist es möglich, dass die französischen Kolleginnen, die auf ihrer Seite den Austausch betreuen, Deutsche und Franzosen gemäß ihren Neigungen und Hobbys möglichst passgenau einander zuordnen können. Besteht eine lebendige Briefpartnerschaft, so sind die Briefpartner in aller Regel auch die späteren KorrespondentInnen, also diejenigen, die sich gegenseitig besuchen werden.

Durch die Angaben auf dem Anmeldeformular wird insgesamt sichergestellt, dass z. B. – um es krass auszudrücken – niemals eine große Pferdefreundin mit einem Vierbeinerhasser kombiniert wird. Nach nunmehr fast 30 Jahren Erfahrung mit dem Austausch kommt es praktisch nicht vor, dass sich die KorrespondentInnen, wenn sie sich zum ersten Mal sehen und einige Tage miteinander verbringen, „nicht riechen“ können. Deutsche und französische Jugendliche haben über die Grenze hinweg sehr ähnliche Vorlieben und Interessen, so dass der persönliche Kontakt, ob im Ahauser Elternhaus oder in der Bretagne, keine Probleme aufwirft und in aller Regel erfolgreich verläuft.

Betreuung der Gäste

Die französischen Gäste sollen zwar möglichst viel kennen lernen, wozu auch das Münsterland und die holländische Nachbarregion gehören können. Entsprechende Einladungen werden von den Gästen immer gern angenommen. Vor allem aber sollen sie deutschen Alltag in der Familie, in der Schule und im jugendlichen Freundeskreis kennen lernen. Das heißt dann konkret: Man sollte sich um den französischen Gast intensiv kümmern, ihm den Aufenthalt dadurch erleichtern, dass man ihn in den Alltag einbezieht. Ausflüge aller Art werden den deutschen SchülerInnen auch in der Bretagne nach Möglichkeit von den Gasteltern geboten. Die deutschen Familien sollten dies auch tun – dem Gast Enschede zeigen, mit ihm in Münster bummeln gehen – wenn es zu ermöglichen ist. Nach 28 Jahren Erfahrung mit dem Austausch werden solche Ausflüge aber überhaupt nicht als Last empfunden.

Sorgen in Paris

Wie jede Großstadt, zumal von der Größe von Paris, ist die französische Hauptstadt natürlich nicht nur von Gutmenschen bevölkert. Insbesondere vor Diebstahl ist daher zu warnen. Wegen der in großen Städten stets bestehenden Risiken werden von der Reiseleitung stets (und bislang erfolgreich) folgende Sicherheitsvorkehrungen getroffen:

a) Jede/r Jugendliche darf sich nur im Rahmen einer der Reiseleitung namentlich bekannten Kleingruppe (mindestens drei Personen) in Paris unbeaufsichtigt bewegen. Allen Kleingruppen wird die Handynummer der Reiseleitung für Notfälle mitgegeben.

b) Vor dem Verlassen des Busses in Paris (Nähe Eiffelturm) gibt die Reiseleitung detaillierte Sicherheitsregeln aus, so u. a., dass Geldbörsen nicht sichtbar mitgeführt werden dürfen oder der Rucksack vorn umgeschnallt werden muss.

c) Allen Jugendlichen wird ein eng begrenzter Stadtbezirk im Zentrum zugewiesen, in dem sie sich zu Fuß bewegen können. Der Bezirk wird ihnen anhand eines der öffentlichen Stadtpläne verdeutlicht.

Austausch ein Muss?

Zunächst: Die Anmeldung für den Austausch ist grundsätzlich freiwillig. Sie ist aber allen SchülerInnen mit Französisch als Fach nachdrücklich zu empfehlen. Auch leistungsschwächere SchülerInnen erleben hier erfahrungsgemäß, dass auch sie sich gut verständigen können, trotz vielleicht zuletzt schlechter Noten in der Schule.

Grundsätzlich gilt: Wer sich für den Austausch angemeldet hat und einen Austauschpartner zugeteilt bekommen hat, hat beim Besuch der französischen Gruppe in Ahaus einen Gast aus Frankreich und nimmt am Gegenbesuch in der Bretagne teil. Anmelden können sich alle SchülerInnen mit Französisch als 2. Fremdsprache. Wer sich nicht für den Austausch anmeldet oder (leider) keinen geeigneten Korrespondenten zugewiesen bekommen konnte, wird während des Besuches in Frankreich am AHG unterrichtlich versorgt.

Brieffreunde schreiben nicht?

Nicht jeder ist gleich schreibfreudig. In der Regel entwickelt sich aber rasch ein funktionierender Briefwechsel. Sollte es mal nicht funktionieren, so teilen die deutschen SchülerInnen dies ihrer Französischlehrerin/ihrem Französischlehrer mit. Herr Sowa als Leiter des Austausches informiert die französischen Verantwortlichen, die dann bei ihren SchülerInnen intervenieren. Das funktioniert eigentlich immer. Man sollte aber auch bedenken, dass die französischen SchülerInnen weit längere Schultage haben (bis 17h), danach noch Hausaufgaben erledigen müssen oder auch in ihren Herbst-, Weihnachts- und Winterferien mit ihren Eltern unterwegs sind. Sie haben also zu Schulzeiten weniger Freizeit als hiesige SchülerInnen. Dann kann es schon mal ein paar Tage dauern, bis der erste Brief oder die erste Mail kommen.

Andersgeschlechtlichen Austauschpartner

Auf jedem Anmeldeformular erklären die Eltern, wohl in der Regel nach Rücksprache mit ihren Kindern, ob sie für ihre Tochter/ihren Sohn einen Jungen oder ein Mädchen als Gast haben wollen. Wer sich klar entscheidet, kriegt nur sein „Wunschgeschlecht“. Also keine Sorge.

Wer sich aber ohne Bauchschmerzen vorstellen kann, einen andersgeschlechtlichen Korrespondenten aufzunehmen, sollte dies auch auf dem Anmeldeformular vermerken. Das erhöht z. B. in dem Fall, wenn in der Stufe 9 (oder bei den Franzosen) ein Jungen- oder Mädchen-“Überschuss“ besteht, die Chance auf die Zuteilung eines Franzosen/einer Französin. Wir weisen darauf hin, dass dieser Fall in den letzten Jahren mehrfach aufgetreten ist!

Wo wohnt der Gast?

Das ist keine Voraussetzung für die Anmeldung, aber natürlich empfehlenswert. Die meisten Elternhäuser werden aber über solch eine Möglichkeit verfügen bzw. entsprechend improvisieren können, worüber sich jeder Gast freuen wird. Ein eigenes Zimmer für den Gast sollte aber immer dann bereitgestellt werden, wenn die Korrespondenten verschiedenen Geschlechts sind.

Immer noch Fragen?

Alles Wesentliche zum Austausch wird Eltern und SchülerInnen auf Informationsabenden mitgeteilt, die zum Zeitpunkt der Anmeldung, vor dem Besuch der französischen Gäste und dem Gegenbesuch stattfinden. Dazu gehören u. a. Fragen des Versicherungsschutzes, Taschengeld, Packliste, Verhaltensregeln, die die französischen Eltern beachtet sehen möchten, das Programm der Franzosen in Ahaus und der deutschen Gruppe in der Bretagne im Detail und vieles andere mehr.

Meine Freizeit?

Selbstverständlich haben die deutschen KorrespondentInnen während des Aufenthaltes der französischen Gruppe in Ahaus eine besondere Verantwortung gegenüber ihren Gästen: z. B. am ersten Tag bei der Einweisung in das Schulgebäude, in die Pausenregelungen. Es sollte jede Gelegenheit genutzt werden, mit ihnen etwas zu unternehmen, ihnen etwas zu zeigen. Aber Vorsicht: Kein Freizeitstress! Der Austausch dient auch und gerade dazu, den Gästen das jeweils andere Land, seine Sitten und Gewohnheiten, nicht zuletzt aber auch seinen Alltag nahe zu bringen. Dazu gehört auch das Freizeitverhalten der deutschen Jugendlichen, das möglichst unverändert beibehalten werden sollte. Die Franzosen sollten also auf Feten, zum Sport, auf Radtouren mit Freunden, etc. einfach mitgenommen werden. Oft werden auch die Freunde oder Freundinnen einen Franzosen zu Gast haben. Seit es den Austausch gibt, ergeben sich v. a. am Wochenende zahlreiche private Treffen, zu denen die Deutschen ihre Gäste mitbringen (und sich dann hoffentlich auch weiter um sie kümmern!). Erfahrungsgemäß sind das die Anlässe, die den TeilnehmerInnen besonders gut gefallen, z. B. ein privates Crêpe-Essen, etc. Also keine Sorge: Auch das Privatleben geht weiter – diesmal aber mit sehr anregenden neuen Erfahrungen. Übrigens: Auch die deutschen SchülerInnen werden, wenn sie in der Bretagne sind, für solche „Fürsorge“ sehr dankbar sein!