Die Bühne U2 im kleinen Haus des Theaters in Münster wurde zum Schauplatz sämtlicher Facetten des Erwachsenwerdens. Zuschauen durften dabei die Religionskurs-Teilnehmenden (kath.& ev.) der Klasse 9a mit Klassenlehrerin Stephanie Müller.
Das Theaterstück „Co-Starring“ des niederländischen Autors Theo Fransz fesselte die Aufmerksamkeit durch die bestechende Darstellungskunst des Schauspielers Benedikt Thönes. Er allein schlüpfte in nicht weniger als 10 Rollen. Er allein brachte – unterstützt und begleitet durch das melodisch passende Klavierspiel von Lukas Oechtering – Gefühle ins Wort und auf die Bühne, die in all ihrer Unterschiedlichkeit, Wucht und in ihrer Unvermitteltheit einem jedem vertraut sein dürften, der den Übergang von der Kindheit zum Erwachsensein durchgestanden hat. Ein anspruchsvoller Monolog, der auf ein höchst aufmerksames junges Publikum traf. Mit den offen angegangenen Themen wie Selbstwahrnehmung, sexuelles Erwachen, das große Rätsel des Verliebtseins oder auch die tiefste Einsamkeit, die sich in Suzidgedanken äußerte, konnte Thönes in ausdrucksstarkem Spiel die wache Teilhabe der Schüler_innen wecken. Das Gefallen und die innere Beteiligung entfaltete sich zum einen im lebhaften Nachgespräch der Klasse mit dem Darsteller, dem Musiker und der Dramaturgin Paula Linke. Und zum anderen in dem, was Alina und Nina zum Schluss formuliert haben: „Vom Geschehen her unrealistisch, aber von den Emotionen her sehr realistisch. Gerade weil es so unrealistisch dargestellt war, konnte sich jeder etwas eigenes vorstellen.“ Ergänzend zum Titelzitat des Hauptdarstellers „Co“ – „Normal ist das Komatöseste“ greift Vivien in ihrem Zitat das auf, was die Vielfalt und Großartigkeit des Theaters ausmachen: „Das Stück als Metapher für das ganze Leben!“