26 - 10 - 2019

Individuelle Lernwege – Netzwerk Zukunftsschulen NRW zu Gast im AHG

Am Donnerstag vor den Ferien war das AHG Austragungsort der Veranstaltung „BYOD und digitales Klassenzimmer – Möglichkeiten der individuellen Förderung“ im Rahmen eines Netzwerktreffens der „Zukunftsschulen NRW“. 

Mit seiner Begrüßung formulierte Schulleiter Michael Hilbk seinen Dank, Gastgeber im Auftrag des Ministeriums sein zu können. Zudem bekräftigte er vor allem seine Anerkennung, dass Digitalisierung in der Schule nur dadurch weiterentwickelt werden kann, indem Lehrkräfte, Eltern, Schülerinnen und Schüler gemeinsam am Konzept des digitalisierten Unterrichts arbeiten. Dazu gehöre es selbstverständlich, immer wieder grundlegende Kulturtechniken wie Lesen und Schreiben im Blick zu behalten, um einen sinnvollen Einsatz digitaler Medien gewähren zu können. Aus der Perspektive der Schüler_innen bedeute ein digitalisierter Unterricht z.B. Teilhabe an technischer Weiterentwicklung oder auch eine Methoden – und Materialauswahl, mit der das Lerntempo auf die persönlichen Fähigkeiten abgestimmt werden kann. Das, was heute in den unterschiedlichen Räumen, Fächern (Mathe, Religion, Physik, Musik und Sport) und Lerngruppen dargestellt wird, verdeutlicht, dass es auch um ein Ernstnehmen der Lebenswirklichkeit der Schüler_innen geht, wenn Tablets oder eigene Geräte zum Einsatz kommen. 

In seinen Dank schloss Hilbk den Schulträger – die Stadt Ahaus – mit ein, die verlässlich dafür sorgt, dass technische Voraussetzungen am AHG umgesetzt werden konnten und können. Zusätzlich ging sein Dank an den engagierten Förderkreis der Schule, sowie weitere Sponsoren aus dem Westmünsterland. 

Mit der Anerkennung einer tatkräftigen Vorbereitung durch die Lehrkräfte Daniela Gremm, Markus Hemsing und Andreas Högele, wünschte Hilbk allen Teilnehmenden einen ertragreichen Tag. 

Andreas Högele

Dieser Tag begann für die Schüler_innen der Klasse 8c mit Herrn Schwietering mit einer Live-Begegnung der Klagemauer in Jerusalem. Anhand zweier Apps auf ihren Smartphones und den Virtual – Reality – Brillen (VR) hatten sie die Möglichkeit, sich in Jerusalem so umzusehen, als würden sie auf der gegenüberliegenden Seite der Klagemauer stehen und über die parkenden Autos hinweg sich dem Thema „Judentum“ nähern. Vergessen konnten sie dabei, dass sie im Raum G2-7 waren, während Schwietering den Blickwinkel steuerte und auf Besonderheiten mittels Markierungen aufmerksam machte. 

Während der Vokalpraktische Kurs (VP) bei Frau Gremm die Erschließung der Funktionstheorie  nutzten, um auf eigenen Wegen die Übersetzung ausgewählter Wunschstücke als sog. „4-Chord-Songs“ überprüften, errechneten Neuntklässler in Mathematik (Herr Högele) die Raumplanung eines Zoos.  Sara Brackland, Sportlehrerin, leitete ihre Klasse 8a zum Thema „Jump Style“ an. So entwarfen die Schüler_innen in Kleingruppen mittels Video-Tutorials unterschiedliche Schrittabfolgen. Anschließend wurden die unterschiedlichen Schritte im Austausch der Kleingruppen eigenständig erlernt. Auf diese Weise konnten die Schüler_innen nicht nur eigene Schrittfolgen entwerfen, sondern darüber hinaus eine Vielzahl an neuen Schritten dazulernen, was in einer Doppelstunde frontalen Unterrichts nur schwer machbar gewesen wäre. 

Neben der Beobachtung und des Ausprobierens digitaler Methoden, profitierten die Teilnehmenden  von den Möglichkeiten, sich auszutauschen oder erhielten Tipps, inwiefern sich beispielsweise Erklärvideos anfertigen und einsetzen lassen. Dabei spielt es kaum eine Rolle, dass Lehrkräfte zur Zeit noch nicht der Generation der „Digital Natives“ angehören. Vielmehr ist die Haltung von Bedeutung, mit der sie sich auf Neuheiten einlassen können und eine Neugier, um digitale Ressourcen nutzen zu können. Damit das verwirklicht werden kann, warum sie an der Schule sind: junge Menschen pädagogisch wertvoll auf ein zukunftstragendes Leben vorzubereiten.