In dieser Woche hat sich im Rahmen der „Diversity-AG“ eine Gruppe von Schülerinnen der Sekundarstufe I zusammengefunden, um mit dem Theaterprojekt zu starten. In vier Wochen steht das Schauspiel „Krieg. Stell dir vor, er wäre hier“ der Autorin Janne Teller auf dem Programm. Dazu werden die Schülerinnen unter der Leitung von Heike Bernat (Psychologin aus dem Ganztag) und Stephanie Müller (Schulseelsorgerin) die Aufführung des Jungen Theaters der Städtischen Bühnen in Münster besuchen.
Mit dem ersten Workshop hatten die Jugendlichen die Gelegenheit, ganz persönlich in die schwierige Thematik einzusteigen. Ria Zittel, die junge Theaterpädagogin aus Münster und Regisseurin des Stückes, motivierte mit ihren Fragen und Zuspitzungen die Jugendlichen dazu, sich ernsthaft Gedanken zu machen, was zunächst einmal für sie Heimat bedeutet. Das Zitat „Heimat ist dort, wo das Herz sich wohl fühlt.“ veranschaulicht nicht nur eigene Gefühle und Gedanken dazu, sondern gleichzeitig wird damit klar, was es im entferntesten bedeuten mag, diese Geborgenheit verlassen zu müssen. Dazu versuchte Ria Zittel eindrücklich anzuregen, sich darauf einzulassen, um überhaupt ansatzweise begreifen zu können, welche Folgen lebensbedrohliche Situationen und Zustände eines Landes mit sich bringen, wenn Menschen keinen anderen Ausweg sehen, als ihr Land auf risikoreichen und lebensfeindlichen Wegen zu verlassen.
Mit der Flucht aus der ehemaligen Geborgenheit einer vertrauten Heimat geht keine punktuelle Episode im Leben vorüber, sondern Flucht bedeutet eine gravierende Veränderung all dessen, was einem Menschen zuvor lieb und vertraut gewesen ist, bis hin zu dem, dass er sich kaum mehr in seiner Heimatsprache verständigen kann.
Mit diesen Überlegungen und fragenden Erwartungen, inwiefern das Schauspiel – Stück Antworten bieten kann, ob die Thematik zu einem guten Ende finden kann und vor allem, ob ein Fazit auf die besuchenden Menschen nachhaltig wirken wird, verabschiedeten sich die Schülerinnen von Frau Zittel und sehen der Aufführung in Münster erwartungsvoll entgegen.